Bericht über die Schulen in Ghana
Der folgende Bericht kommt von Mr.Gabriel Seutaah, Verantwortlicher für Schulen in der Gemeinde Kalba und wurde am 25. Jan. 2006 geschrieben:
Liebe Freunde,
ich sende Euch warme Grüße aus Kalba. Als Verantwortlicher für die Schulen in der Gemeinde Kalba möchte ich Euch einen Überblick unserer Schulen geben. Zur Gemeinde Kalba gehören 64 Dörfer mit einer Bevölkerung von 18500. In der Gemeinde gib es 14 Schulen, davon haben 12 Schulen angepasste Unterkunft, in 2 Dörfern, Baboayiri und Lorigbee gibt es noch keine Gebäude.
Die Möbel, wie Tische und Stühle in den Schulen hat sich auch gebessert, und die neue Kreisregierung hilft da auch viel. In den 14 Schulen haben wir 33 von Staat angestellte Lehrer, davon sind 24 professionell ausgebildet und 9 Hilfslehrer. Dann haben wir noch 13 Hilfslehrer, die von der Partnergemeinde Altenberge- Erika finanziert werden. Hinzu haben wir noch 3 Kindergärten in der Gemeinde mit jeweils 2 Lehrerinnen.
Das Schulsystem in Ghana ist wie folgt:
2 Jahre Kindergarten
6 Jahre Grundschule
3 Jahre Mittelschule und
3 Jahre Gymnasium.
Zahlen der Schulkinder in der Gemeinde Kalba:
3 Kindergärten: 164 Mädchen + 122 Jungen = 286 Kinder
Grundschulen: 982 Mädchen + 1083 Jungen = 2065 Kinder
Mittelschulen: 60 Mädchen + 117 Jungen = 177 Kinder
insgesamt: 2528 Kinder
Gymnasium haben wir in der Gemeinde noch nicht, und wir sehen auch, in der Mittelschule ist die Zahl der Kinder gering. Ich muß allerdings feststellen, daß die Zahl der Schulkinder zunimmt, aber wir haben Probleme mit Lehrern und Lehrmaterial, sowie Bücher und Heften.Eigentlich schade, denn die Kinder kommen gerne zur Schule.
Hier noch einen Überblick über die Zahlen der Kinder in der Gemeinde:
Wir haben rund 6200 Kinder im Schulalter in der Gemeinde, davon haben 2528 die Möglichkeit wenigstens eine Strecke der Schulausbildung zu gehen. Wenn wir zurückschauen, dann sind wir schon weit gekommen, wenn wir uns mit anderen Gemeinden vergleichen, dann sind wir erst am Anfang, und wenn wir an höhere Ausbildung denken, dann sind wir noch weit zurück. Obwohl einzelne aus der Gemeinde es bis zum Gymnasium und zur Universität schaffen.
Wir danken Euch für die Unterstützung der Hilfslehrern,und auch in der Anschaffung von Lehrmaterial,wie Bücher und Hefte.
Die Herausforderung ist da,und wir packen sie an mit Gottes Hilfe.
liebe Grüße Gabriel Seutaah
übersetzt von: Pater Hagen
Jahresbericht von 2005
St.Josef´s Clinic in Kalba
Die St.Josef´s Clinic in Kalba umfaßt das Gebiet der Kalba Gemeinde. Es hat eine Fläche von gut 1000 qkm, über 21000 Einwohner, die sich auf 64 Dörfer verteilen.Die meisten Leute gehören zu dem Stamm der Birifor,wozu es kleinere Stämme gibt wie Gonjas,Wala, Safaliba, Kotokoli und Ewe. Die überwiegende Mehrheit der Leute betreiben traditionelle Landwirtschaft, d.h. Handarbeit mit Hacke und Machette. Angebaut werden Hirse, Mais, Reis, Jamwurzeln, Bohnen und Erdnüsse. Auch haben sie Haustiere wie Kühe, Schweine, Ziegen und Hühner.Das Straßennetz ist sehr dürftig, es gibt eine 30km Sackgasse von Tuna nach Kalba, alles andere sind durch den Busch schlängelnde Wege, die teils im schlechten Zustand sind, und während der Regenzeit nicht passierbar. Das erschwert die Arbeit zu den Dörfern. Das Wasser ist immer wieder ein Problem. Wir haben schon in vielen Dörfern Bohrlöcher mit Handpumpen,aber die reichen bei weitem nicht aus,und so sind viele Leute abhängig von Wasserbächen und Tümpeln,die viele Krankheiten verbreiten.
In der Kalba Gemeinde gibt es nur diese eine Krankenstation. Sie wurde 1981 von der Kath.Mission errichtet und mit der Zeit weiter ausgebaut. Im Augenblick arbeiten 12 Leute in der Krankenstation. Einige sind versetzt worden, aber wir hoffen, die Lücken sind bald wieder besetzt. Die Station hat eine PhotoVoltaic Solarstromanlage, und so, wenn auch begrenzt, 24 Std. Strom zu erzeugen.
Die Clinic hat zwei elektrische Kühlschränke, zwei große kühlhalte Kisten und 26 kühlhalte Taschen, die bei Schutzimpfungen über die Dörfer gebraucht werden. Die Clinic führt behandelnde und Vorbeugende Krankenversorgung durch. Bei der behandelnde geht es um Patienten,die ambulant behandelt werden und notfals 2 bis 4 Tage in der Clinic bleiben können. Ernstere Fälle müssen ins Krankenhaus transportiert werden.
Bei der vorbeugenden Pflege geht es um Aufklärung,wie man Krankheiten verhindern kann – durch Sauberkeit, gesundes Essen, sauberes Wasser, Schutzimpfungen, besonders bei Kindern gegen Masern, Polio, Diphterie, usw, Dafür gibt es ein festes Programm,und wir gehen über die Dörfer, in die Schulen und auf die Märkte. Dabei werden auch immer Erste-Hilfe – Kurse durchgeführt, sodaß in allen Dörfern die erste Hilfe gegeben werden kann.
Die St.Josef´s Clinic Kalba behandelte 5215 Patienten zwischen Januar und Dezember 2005. Folgende Tabelle zeigt die 10 meist betroffenen Krankheiten:
1. Malaria 2393
2. Erkältung-Grippe 854
3. Durchfall 319
4. Wurm-krankheit 242
5. Lungenentzündung 233
6. Anaemie-Blutarm 228
7. Hautkrankheit 220
8. Ohrenentzündung 114
9. Unterernährung 79
10. kleine Unfälle 58
Zahl: 4740
In der Klinic wurden folgende Altersgruppen ambulant behandelt:
unter 1 Jahr 854
1 – 4 Jahre 1111
5 – 14 Jahre 447
15 – 44 Jahre 1138
45 – 60 Jahre 392
61 Jahre u.mehr 113
Zahl: 4055
Aids kommt im Klinic-Einzugsgebiet sehr selten vor, Aufklärung ist im Vorbeugungsprogramm integriert.
Problem:
In der Klinic fehlt es immer wieder an Medizin,Instrumente und Mobilität. Unser größtes Problem ist die Mobilität. Das Motorrad ist 4 Jahre alt und ist durch die Buschwege immer wieder reparatur – anfällig. Das Auto ist 8 Jahre alt und ist bis jetzt 309 511 km gelaufen.Manchmal fährt es nicht schneller als ein Esel laufen kann. Wir müssen Kranke transportieren, Medizin einkaufen,über die Dörfer fahren,und das alles wird bald lahm daliegen. Über P.Hagen versuchen wir unsere Partner, Freunde, Wohltäter und gutgesinnte Leute anzusprechen uns zu helfen mobil zu bleiben.
Bericht über die Aktivitäten in der Krankenstation in Kalba
– Ghana in der Zeit von Januar bis Juni 2004 –
Kalba liegt 32 km von Tuna, 140 km vom Krankenhaus in Damongo und
96 km vom Krankenhaus in Wa entfernt.
Das Einzugsgebiet der Krankenstation umfasst einen Umkreis von bis zu 35 km mit 63 Dörfern und 20700 Menschen. Die Krankenstation leistet sowohl stationäre, als auch mobile Krankenversorgung. Dabei können bis zu 34 Dörfer mit dem Auto erreicht werden, die restlichen Dörfer mit dem Motorrad oder dem Fahrrad. Da unser einziges Motorrad alt und verbraucht ist, konnten mehrere Dörfer nicht erreicht werden.
Im ersten Halbjahr von Januar bis Juni hatten wir 2048 Patienten:
Alter Ursachen
unter 1 Jahr
1 bis 4 Jahre
5 bis 9 Jahre
10 bis 14 Jahre
15 bis 19 Jahre
20 bis 24 Jahre
25 bis 34 Jahre
35 bis 44 Jahre
45 bis 59 Jahre
über 60 Jahre
337
369
163
147
195
120
196
231
196
94 Malaria
Durchfall
Erkältung
Wurmkrankheiten
Hautkrankheiten
Lungenentzündung
Kleinere Unfälle
Anaemik
Schwangerschaft
akute Augenkrankheiten
Sonstiges
933
378
162
117
68
67
52
30
28
22
191
Schwangerschaften und Geburten:
Wir haben nur zwei ausgebildete Hebammen auf der Station, deshalb führen wir mit den Frauen aus den Dörfern Erste-Hilfe-Kurse durch, damit sie bei den Geburten helfen können.
Mutter und Kind Programm:
Es werden Stützpunkte gewählt, die mit dem Auto erreichbar sind. Dort kommen die Mütter mit ihren Kindern zusammen. Die Mütter bekommen Unterweisung in Kinderpflege, Nahrung, Kleidung und Sauberkeit. Danach erhalten die Kinder Schutzimpfungen gegen sechs Kinderkrankheiten. Wir haben 489 Schutzimpfungen verabreicht.
Ehrenamtliche:
In 61 Dörfern gibt es Ehrenamtliche, die an einem Erste-Hilfe-Kurs auf der Station teilgenommen haben und in ihrem Dorf erste Hilfe anbieten können, bevor die Patienten dann zur Station gebracht werden.
Wir gehen auch zu den Schulen und geben Anweisungen in Sauberkeit, gute Ernärung, AIDS-Schutz und untersuchen die Kinder. In diesem Halbjahr haben wir 810 Kinder untersucht.
Personal:
– kein Arzt
– 5 ausgebildete Krankenpfleger/innen
– 3 Hilfskräfte
– 1 Fahrer
– 1 Nachtwächter
Medizin:
Wir kaufen unsere Medizin überwiegend in der Diozan-Apotheke in Wa, die 90 km entfernt ist. Selten auch in Kumasi oder in Accra, jedoch sind diese Städte einige Hundert Kilometer entfernt. Auch erhalten wir Geschenkpakete von unseren Freunden aus Altenberge-Erika über Aktion Medeor. Im letzten Jahr waren es Medikamente im Wert von 8000 Euro. Dafür sind wir besonders dankbar, denn es gibt viele Patienten, die kein Geld für Medizin haben, da sie für die Menschen verhältnismäßig teuer ist.
Wir danken unseren Freunden in Altenberge und Erika für die schöne Entbindungsstation, die sie für uns finanziert haben und die jetzt in Betrieb ist. Auch danken wir euch für die viele weitere Hilfe, die wir von Euch immer wieder erhalten haben.
Danke für eure Besuche, sie zeigen uns, dass wir nicht vergessen werden.
Gott segne euch
Gezeichnet: Grace Sopaal (als Ansprechpartnerin für die Krankenstation in Kalba)