Haren. Vier Freunde aus Ghana sind für ein paar Tage beim Aktionskreis Pater Hagen und dem Rüt’n’Rock Team zu Gast gewesen. Die Harener unterstützen das afrikanische Land seit vielen Jahren durch die Erlöse der Altkleider- und Altpapiersammlungen des Aktionskreises und durch das Rüt´n-Rock-Festival.
Die Freunde aus der 64 Dörfer umfassenden Partnergemeinde Kalba, blieben rund zwei Wochen im Emsland, um das Leben in Deutschland kennenzulernen und mit den Freunden vor Ort über Ghana zu sprechen. Die Einladung erfolgte im Rahmen des 100-jährigen Jubiläums der Kirchengemeinde Bonifatius in Altenberge.Schon im Vorfeld hatte das Partnerschaftskomitee um Tim Becker, Markus Veltrup, Christine Ellermann, Philip Wichterich, Dennis Krüssel, Dennis Röttger, Hans Becker, Gudrun Gundlach und Joseph Robben ein umfangreiches und abwechslungsreiches Programm zusammengestellt.
Die Besucher repräsentierten nicht nur die Gemeinde Kalba selbst, sondern auch das Partnerschaftskomitee vor Ort mit direktem Bezug zu den Hilfsprojekten. So arbeiten Christina Zimi (53) und Rufina Angkyier (24) in der durch Pater Hagen finanzierten Krankenstation. Christina Zimi ist dabei seit Jahren eine der Schlüsselfiguren beim Aufbau der medizinischen Versorgung in Kalba.
In diesem Zusammenhang besuchte die Gruppe das Pius Hospital in Oldenburg. Die am Pius Hospital angestellte Harener Ärztin Christina Wermes führte die Besucher durch verschiedene Stationen und erklärte die medizinischen Versorgungsmöglichkeiten. Auch Ernest Sansah (21) war dabei – er hatte während seines Aufenthalts in Deutschland eine Zusage zum Studium im Bereich Gesundheitswesen in Tamale (Nordghana) erhalten.
Stephen Faditey (36), Kassenwart des Partnerschaftskomitees in Kalba und beruflich sowohl in der Landwirtschaft als auch im Baubereich tätig, freute sich besonders über die Besichtigung eines Milchbauernhofes, sowie der Berufsbildenden Schulen in Meppen. Mit Erstaunen stellte er fest, wie unterschiedlich die Milchmengen zwischen den „natürlich“ gehaltenen Kühen in Ghana und den intensiv gezüchteten Kühen in Deutschland doch seien.
Im Laufe des Besuches versuchten die Mitglieder des Partnerschaftskomitees einer Pressemitteilung zufolge ein möglichst breites Bild vom Leben im Emsland zu vermitteln. Neben verschiedenen Besuchen emsländischer Firmen, bei denen die Besucher einen Einblick in die angewandte Technik und die Produktionsabläufe erhielten, besichtigten sie auch geschichtlich und kulturell relevante Orte, wie das Schloss Clemenswerth, Hünengräber und die Stadt Osnabrück. So wurden den Besuchern aus Ghana bei der Besichtigung im Heimathauses Altenberge als auch im Veenpark Barger Compasscum anhand der hier ausgestellten historischen Werkzeuge und Geräte erklärt, dass das Leben unserer Vorfahren in erster Linie aus harter Handarbeit bestand.
Aber auch den deutschen Gastgebern wurde viel über das Heimatland der Besucher weitergegeben. So wurde viel getanzt und musiziert und zum ghanaischen Essen eingeladen. Die Zutaten für das „FuFu“ wurden aus einem Afrika-Shop in Rheine gekauft und dann in Altenberge zu einem leckeren, aber doch feurig-scharfen Gericht verarbeitet. FuFu basiert auf einem Mus aus der Jams-Knolle, das zusammen mit einer pfeffrigen Soße und Hühnerfleisch serviert wird.
Das Wichtigste Anliegen der vier Ghanaer war natürlich der Besuch von Freunden in Deutschland. Deshalb wurden verschiedene Treffen mit Personen, die bereits einige Zeit in Ghana verbrachten, organisiert. Die vier Besucher trafen unter anderem Bischof Bode aus Osnabrück, den Harener Bürgermeister Honnigfort, sowie Gemeindevorsteher Jan Tieben.